Bald täglich radelte ich am Plakat vorbei. Weit sichtbar an der Straße prallte einem das blaue Schild mit den weißen Lettern entgegen:
„Am Anfang waren Himmel und Erde. Den ganzen Rest haben wir gemacht.“
Ihr Handwerk. Die pfiffige Kampagne des Deutschen Handwerks – entwickelt von der Werbefirma „Scholz & friends“ - hatte es in sich. Rund 12.000 Plakate säumten monatelang die Straßen der Bundesrepublik und zauberten Manchen ein Lächeln ins Gesicht. Geschickt gemacht. „Recht haben sie“, die „Macher vom Handwerk“. Denn Gott hatte mit dem „Erschaffen der Welt“ die Grundlage gemacht. Alles Weitere, das Bebauen, das Pflanzen, Bewahren und Machen“ hatte ER in unsere Hände gelegt. Gott hatte offensichtlich kein Interesse daran, uns Fertigbauten, Barbie-Puppenstuben oder Glanzpaläste in den Schoß zu legen. Gottvertraut auf unsere Gaben und Fähigkeiten, auf kluge Köpfe, kühle Rechner und empfindsame Herzen.
Tun wir es dem Handwerk nach. Machen wir weiter an Gottes Werk. Mit einer guten Portion an Selbstironie (so war die Werbekampagne angelegt), denn vieles gelingt erst beim zweiten und dritten Mal. In unseren Gemeinden, bei unseren Missions- und Bauprojekten und den unzähligen Ideen, die uns in Kopf und Herzen kommen.
Wie Gott begonnen hat, endet er auch. Das ist das Geheimnis des Bibelwortes aus der Offenbarung des Johannes. Was wir krumm gebaut haben, Gott macht es gerade. Wo wir erschöpft sind, richtet ER uns auf. Dort, wo Hass, Zerstörung und Gewalt das Schöneniederreißen, macht Gott alles NEU! Wir haben einen Handwerker an unserer Seite. „Siehe!“, sagt Gott. Sehen wir also genau hin.
Vertrauen wir IHM. Und entdecken das Wunder des Neuwerdens.
Stefan Welz
Vorsitzender des HVLG